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Bericht
des DGC-Arbeitskreises Elektrische Uhren |
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Auf unserem letzten Treffen im November 1999 fiel die Entscheidung den neugegründeten Arbeitskreis für elektrische Uhren der Öffentlichkeit vorzustellen. Realisiert werden sollte dieser Schritt in einem Markt für elektrische Uhren. Europaweit dürfte dies wohl der erste Markt sein, der auschließlich dieses Thema behandelt. Unser Freund, Uhmachermeister Till Lottermann, hatte sich bereit erklärt geeignete Räume zur Verfügung zu stellen. Die Voraussetzungen waren ideal, denn dem Lottermannschen Geschäft in der Seckenheimer Hauptstraße 128 ist eine restaurierte Tabakscheune angegliedert, die für unsere Zwecke genutzt werden konnte. Gemeinsam mit seinem Bruder, dem Holzrestaurator Ralf Lottermann und dem Uhrmacher Franz Wolf hat er diese Scheune liebevoll für unseren Markt präpariert. In allen Räumen wurden elektrische Uhren aufgehängt bzw. aufgestellt, in einem Raum waren verschiedene Uhren im Stadium der Restauration zu sehen, für die Aussteller wurden Tische und Sitzgelegenheiten vorbereitet. Um sicherzustellen, daß weder Hunger noch Durst die Teilnehmer ausser Gefecht setzen, wurden in einem weiteren Raum Getränke und Suppe angeboten. In diesem uhrenlosen Raum konnte man auf einem gemütlichen Sofa Platz nehmen und in Ruhe diskutieren. Bei der Organisation haben wir viele Erfahrungen gesammelt, die hilfreich für weitere Veranstaltungen dieser Art sind. Die Ankündigung der Veranstaltung war zu kurzfristig und viele mögliche Interessenten erreichte die Nachricht nicht mehr rechtzeitig. Zum Glück hatten wir unsere Uhrenfreunde schon vorher telefonisch und per e-mail informiert. Kurz vor Beginn des Marktes sprach das Ordnungsamt ein Verbot für den Markt am Sonntag aus, weil wir keine Genehmigung beantragt hatten. Also mußten wir alle Mitteilungen in der lokalen Presse ganz kurz vor Druck stornieren. Der zweite Tag wurde entsprechend bundesdeutscher Vorschriften gestaltet - keine Beratung und auch kein Verkauf. Am 1. April war es dann endlich soweit. Aus allen Himmelsrichtungen strömten die Freunde der Uhren mit Kabeln und Spulen nach Mannheim. Teilweise wurde die Anreise durch starke Regenfälle und Schneetreiben im Hunsrück behindert. Dies hatte aber nur einen Einfluß auf die Ankunftszeit, nicht aber auf die gute Laune. Nach der Ankunft wurde dann sofort ausgepackt und aufgebaut. Diese Gelegenheit bot natürlich die erste Gelegenheit ein interessantes Objekt zu erspähen. Gegen Mittag waren dann 14 Stände aufgebaut. Schon bevor DGC Präsident Klaus Schlaefer die Veranstaltung um 1400 offiziell veröffnete, war ein rege Geschäftigkeit zu registrieren. Angeboten wurde unzählige Objekte aus dem gesamten Bereich der elektrischen Uhrmacherei. Vertreten waren elektrische Uhren fast aller namhaften Uhrenhersteller Europas. Einen neuen Besitzer suchten ca. 50 elektrische Hauptuhren mit 3/4 sec Pendel. Aber auch Hauptuhren mit 1/1 sec Pendel, die selbst auf speziellen Uhrenmärkten eher schwierig zu finden sind wurden in größerer Menge angeboten. Es dürften etwa 25 Uhren dieses Typs gewesen sein. Dazu gab es Nebenuhren in Hülle und Fülle. Hersteller dieser Uhren waren: AEG, Heliowattwerk, Bohmeyer, Elektrotechnische Fabrik Wagner, Elektrozeit, Telephonbau & Normalzeit, Siemens, Siemens und Halske, Bürk, Gent, Magneta, Junghans, Synchronome, Max Möller .... Batteriegetriebene Tischuhren mit elektrisch angetriebenem Pendel von Ato, Bulle oder Barr waren in unterschiedlichen Ausführungen verfügbar und sebstverständlich auch mehrere der schönen, kleinen französischen Wanduhren von Electrique Brillié, Le Paute und Vaucanson. Zu den eher seltenen Uhren sind die 2 elektropneumatischen Hauptuhren, Elektronom von Junghans zu rechnen. Einige Turmuhren, Kontrolluhren, Schaltuhren, Elektrizitätszähler und Taubenuhren rundeten das Angebot ab. Wer Teile für die Komplettierung unvollständiger Uhren suchte konnte in den Kartons mit einzelenen Uhrwerken und Ersatzteilen oft das gesuchte Teil finden. Selbst im Falle eines fehlenden Gehäuses konnte man fündig werden. Für die Leseratten unter uns gab es alte und neue Fachbücher zur elektrischen Uhrmacherei, sowie Reprints von seltenen Katalogen, Anleitungen und Firmenschriften. Zusätzlich wurden Duplikate aus dem DGC-Archiv angeboten. Die Preise waren insgesamt sehr moderat. Der Markt bot dem jungen Sammler die einmalige Möglichkeit extrem preisgünstig elektrische Uhren zu erwerben. Beispielsweise waren Hauptuhren mit ¾ sec Pendel in gutem Zustand unter 100.- DM zu haben. Die seltene Wanduhr der Ateliers Vaucanson wurde für ca. 3000.- angeboten. Ein beabsichtigtes Ziel unseres Uhrenmarktes war es auch, die Kontakte zwischen den Freunden elektrischer Uhren zu vertiefen und auch neue Kontakte zu knüpfen. Dies ist uns gelungen. Unserer Einladung folgten 4 Uhrenfreunde aus Holland und aus England reiste James Nye, der Vorsitzende der Electrical Horological Group(AHS) an. Unser Schweizer Uhrenfreund hat leider kurzfristig abgesagt. Es bestand die Möglichkeit direkt mit den Restauratoren Till Lottermann und Franz Wolf zu sprechen, die bereitwillig alle Fragen zur Restauration elektrischer Uhren beantworteten. Hilfreiche Tipps zur Restauration der zugehörigen Uhrengehäuse gab es beim Spezialisten Ralf Lottermann. Zu Gast waren auch 3 Uhrenfreunde des Frankfurter Uhrenkreises "Chronos". An ihrem Stand war eine schöne Auswahl elektrischer Uhren zu sehen. Ein gern gesehener Gast war H.J. Kummer, der einige interessante elektrische Uhren und ein Chronsokop aus dem Nachlaß von Strasser & Rohde mitbrachte. Am Sonntag wurde der Markt noch von einer Delegation der Uhrmacherschule Pforzheim besucht. Erfahrungsaustausch und Fachdiskussionen waren fester Bestandteil des gesamten Uhrenmarktes und endeten am Samstag erst nach Mitternacht. Unser 1. Markt für elektrische Uhren war ein voller Erfolg. Die Resonanz war sehr gut und alle Beteiligten hatten großen Spaß. In unseren Kreis können wir wahrscheinlich 2 neue Mitglieder aufnehmen. Im nächsten Jahr werden wir mit Sicherheit einen weiteren Markt veranstalten. Für mich war das Treffen mit H.J. Kummer der Höhepunkt des Marktes. Wir hatten die Möglichkeit unsere Chronsokope direkt zu vergleichen und lange über die Herkunft der verschiedenen Chronoskope zu diskutieren. Ein Besucher berichtete von der Existenz eines weiteren Chronoskopes. So ergaben sich für meine aktuelle Recherche viele neue Ansatzpunkte für weitere Recherchen. Ich möchte hier nochmals allen danken, die zum Gelingen beigetragen haben. Besonders danken möchte ich an dieser Stelle den Brüdern Lottermann und Franz Wolf für ihre excellente Vorbereitung. Die Fotos hat James Nye zur Verfügung gestellt, auch ihm danke ich dafür. Dr. Thomas Schraven (Vorsitzender des DGC-Arbeitskreises für Elektrische Uhren) Bei Interesse wende Dich bitte an : Thomas Schraven
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