4.3. Pendeluhren mit elektrischem
    Aufzug 
    Beim dritten bekannten Typ der Hanauer
    Uhren wird anstelle eines Torsionspendels ein in der Ebene schwingendes Pendel verwendet.
    Das Uhrwerk wird ebenfalls durch ein Gewicht angetrieben, das entsprechend den Patenten
    der Gebrüder Rabe elektrisch angehoben wird.  
    Die Uhren sind signiert und können dadurch
    ebenfalls eindeutig zugeordnet werden. Die bisher verwendete Signatur "Patent
    Rabe" ist bei diesen Uhren allerdings durch Überstempelung unkenntlich gemacht
    worden. Dies ist in der Tatsache begründet, daß ein Patentschutz nur für Torsions- und
    Rotationspendeluhren, nicht aber für Pendeluhren bestand.  
    
      
        
            
         
        Uhr Nr. 2908 (Bild zum
        Vergrößern bitte anklicken): 
        Diese Tischuhr zeigt wiederum das markante Design der, auf drei Beinen stehenden Hanauer
        Tischuhren. Als Besonderheit besitzt diese Uhr ein mechanisches Schlagwerk. Der Holzsockel
        und das originale Pendel sind leider nicht mehr vorhanden. 
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          Bild 15  (Bild zum
          Vergrößern bitte anklicken): 
          Pendeluhr Nr. 2908 der Gebrüder Rabe. 
          Archiv Wyss 
         
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        Uhr Nr. 2933 (Bild zum
        Vergrößern bitte anklicken): 
        Diese Wanduhr mit geschnitztem Gehäuse zeigt wiederum alle typischen Stilmerkmale der
        Hanauer Uhren.   | 
        
          
                  
           
          Bild 16  (Bild zum
          Vergrößern bitte anklicken): 
          Pendeluhr Nr. 2933 der Hanauer elektrischen Uhrenfabrik. 
          Archiv Wyss 
         
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    5. Zusammenfassung 
    Die Geschichte der Hanauer Uhrenfabrikation
    beginnt im Jahre 1865 als der Uhrmacher Heinrich Rabe das Geschäft des Uhrmachers
    Hochreuther übernehmen kann. Heinrich Rabe verläßt schon bald das Feld der klassischen
    Uhrmacherei und arbeitet zusätzlich als Elektrotechniker und Optiker. Gemeinsam mit
    seinem Bruder Eckard Rabe wird 1878 die Firma Gebrüder Rabe gegründet. Bereits 1883
    werden elektrische Uhren angeboten, die nach eigenen Patenten hergestellt werden. 1885
    gründen die Gebrüder Rabe dann gemeinsam mit der Fabrikantenfamilie Steinheuer die
    Hanauer elektrische Uhrenfabrik Steinheuer und Rabe. Aufgrund technischer und auch
    wirtschaftlicher Schwierigkeiten wird diese Fabrik wenige Jahre später wieder verkauft.
    1891 übernimmt der bekannte Uhrenfabrikant Bohmeyer aus Halle/S. die Fabrik und führt
    sie unter dem Namen, Fabrik elektrischer Uhren und Apparate weiter. Für kurze Zeit werden
    in Hanau auch elektrische Uhren nach Bohmeyers Patenten hergestellt. Nachdem Bohmeyer die
    Stadt Hanau im Herbst 1893 verläßt, wird eine Uhrenfabrikation in Hanau nicht mehr
    erwähnt.  
    Das Geschäft der Gebrüder Rabe existiert
    aber noch lange weiter. Kurz nach 1900 werden jedoch alle Aktivitäten im Bereich der
    elektrischen Uhrmacherei eingestellt. Nach dem Tode Heinrich Rabes im Jahre 1911
    übernehmen seine Töchter das Geschäft und führen es bis 1955 unter gleichem Namen
    weiter.  
    Leider sind nur sehr wenige Uhren der
    Gebrüder Rabe bis heute erhalten geblieben. Gefunden wurden bisher 6 Torsionspendeluhren
    und 2 Pendeluhren, sowie ein Nebenuhrwerk von Bohmeyer/Hanau. 
    Alle Leser bitte ich nun um Mithilfe. Sind
    Ihnen weitere Einzelheiten zu den genannten Personen, Firmen oder Uhren aus der Hanauer
    Fabrikation bekannt, so nehmen Sie bitte Kontakt zu mir auf:  
      
    
      Dr. Thomas Schraven  
      Nassauerring 346  
      D-47803 Krefeld  
      02151-560 982 
     
      
     
    6. Danksagung 
    Herzlich danken möchte ich hier allen
    Personen, die mir Unterstützung gewährten und durch ihre uneigennützige Hilfe dazu
    beitrugen, diese Studie zu realisieren: 
    
      - Frau Monika Rademacher vom Stadtarchiv Hanau für die
        langjährige freundschaftliche Zusammenarbeit und ihre unermüdliche Suche nach noch
        vorhandenen Dokumenten. Ohne die engagierte Mithilfe von Frau Rademacher wäre es nicht
        möglich gewesen, diesen Bericht zu erstellen,
 
      - Herrn Uhrmachermeister Gerhard Hohmeyer aus Hanau für die
        freundliche Bearbeitung meines Hilferufes, für die Zusendung verschiedener Dokumente,
        für die persönlichen Aufzeichnungen zu Frau Coqout/Frau Sauer, für die Mitteilungen zu
        der Uhr im Schloß Philippsruhe und die Informationen zu dem Meisterstück von B. Sauer,
 
      - Herrn Martin Hoppe, Vorstandsmitglied des Hanauer
        Geschichtsvereins für die Zusendung der Dissertation von Klaus Hoffmann und die
        Mitwirkung bei einer gemeinsamen Publikation,
 
      - Herrn Richard Schaffer-Hartmannvon der städtischen
        Museumsverwaltung Hanau für die Unterstützung bei der Datensuche und die hilfreichen
        Tips,
 
      - der Bildstelle Hanau für das Foto des Geschäftes der
        Gebrüder Rabe und die Erlaubnis dieses hier zu verwenden,
 
      - dem Hanauer Anzeiger für die freundliche Unterstützung und
        Veröffentlichung meines "Hilferufes",
 
      - dem Hessischen Staatsarchiv in Marburg für die Akten zu den
        Aktivitäten der Gebr. Rabe bei den Umbauarbeiten 1875-1880 am Schloß Philippsruhe in
        Hanau,
 
      - Herrn Klaus Morgenroth aus Willich für das elektrische
        Nebenuhrwerk von Bohmeyer,
 
      - meinem Freund Jaime Wyss für den Hinweis auf 3 Hanauer
        Uhren in seiner Sammlung und die excellente Dokumentation und Beschreibung dieser Uhren,
 
      - Herrn Heinz Bauer vom Museum für Uhren, Schmuck und Kunst
        in Frankfurt/M. für die Hinweise auf die Uhr 2507 im Museum. Ganz besonders danke ich
        Herrn Bauer für die Durchführung eigener Recherchen zu dieser Uhr,
 
      - Herrn Charles Baker für die Bilder und Beschreibung der Uhr
        2425,
 
      - Herrn Ted Bosschieter für die Bilder der Uhr 2438 und die
        Publikation in De Horlogemaker,
 
      - meinem Freund James Nye für die Kopie der englischen
        Patente, die Verbreitung meiner Datensuche im Internet, die Kontaktvermittlung zu dem
        Besitzer der Torsionspendeluhr in England und die Unterstützung bei der Vorbereitung
        einer englischen Publikation,
 
      - Frau BeatriceTechen und Dr. Jakob Messerli vom Uhrenmuseum
        in Furtwangen für die Zusendung von Dokumentationsmaterial zu der in Furtwangen
        ausgestellten Uhr und die Erlaubnis, das Foto der Hanauer Uhr hier zu verwenden,
 
      - meinem Freund Dr. Richard Knerr aus München für die
        Hinweise auf mehrere Veröffent-lichungen zu Bohmeyer/Hanau in der Deutschen
        Uhrmacherzeitung,
 
      - dem Stadtarchiv in Halle/S. für die freundliche
        Unterstützung meiner Recherchen und die Auswertung der Adreßbücher der Stadt Halle,
 
      - Jürgen Abeler für die Unterstützung bei der
        Literatursuche in der umfangreichen Bibliothek des Wuppertaler Uhrenmuseums,
 
      - dem Patent- und Innovations-Centrum (PIC) in Bielefeld für
        die Beschaffung verschiedener Patentschriften und die Klärung der Patentsituation zu
        Bohmeyers Nebenuhr-patentanmeldung,
 
      - Gedankt sei auch Christian Borck, Jürgen Ermert, Karl
        Geitz, der Humboldt Universität Berlin, Herrn P. Ihl, dem Staatsarchiv Darmstadt und
        Joseph Vorberg für ihre freundliche Unterstützung.
 
     
      
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