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Pendulen im „Style Empire"   6
©
Weltkunstverlag /  Dr. Hans Ottomeyer + Peter Pröschel   2003


Meisterwerke französischer Bronziers.

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Der Standard-Uhrentyp

Nur ein Uhrentyp setzte sich durch. Er hat einen rechteckigen, selten ovalen Sockel, in dem das Pendel schwingt und der auf Voluten- oder Kugelfüßen steht. Darauf sitzt das Uhrengehäuse, von Figuren umgeben. Andere Gestaltungen bilden die Ausnahme. Portaluhren mit oder ohne Figuren sind die häufigste Nebenform, bisweilen in rudimentärer Ausprägung als Stele „enborne". 

Bisweilen findet man Pendulen in Vasenform. Wanduhren gehören zu den ganz großen Seltenheiten und kommen noch am häufigsten in der Imitations-Technik, Holz geschnitzt und vergoldet, außerhalb Frankreichs vor.

 


Die Herstellung von Empireuhren in anderen europäischen Ländern

Die aus Frankreich während des Empire exportierten Uhren stellten einen großen Handelswert dar, der nicht unerheblich auf die Bitte zum Vergrößern anklicken - 11. Pendule „Psyche, Amor krönend", Ledure, Paris, um 1820, nach einem Modell des Bildhauers Michallon, vor 1799; Sotheby's, Monaco Außenhandelsbilanz der Importländer drückte. In Fortsetzung merkantilistischer Prinzipien suchte man von dem französischen Monopol unabhängig zu werden und bemühte sich, den französischen Modellen gleichwertige Bronzearbeiten zu produzieren. 

Wien besaß seit dem späten 18. Jahrhundert eine von Kaiser Joseph II. gegründete Erzschneideschule, Ausgangspunkt der einsetzenden Bestrebungen, Bronzen zu Beginn des 19. Jahrhunderts herzustellen, die den Pariser Vorbildern so ähnlich wie möglich sein sollten. Doch die Ergebnisse erreichten in der künstlerischen Gestaltung und in der Qualität der Vergoldung nicht den vergleichbaren Rang, um zu einem bedeutenden Exportartikel zu werden.

Seit 1807 bestand in Mailand eine königliche Erzgießerei unter der Leitung Luigi Manfredinis, die auf hohem technischen und gestalterischen Niveau produzierte, aber wohl so teuer und anspruchsvoll war, dass über befreundete Höfe hinaus keine Verbreitung der Bronzewaren erfolgte.

Auch in München suchte man nach dem Wiener Kongress 1814 eine eigene Bronzefabrikation mit staatlicher Förderung aufzubauen. Aber mit dem Ende der Ankäufe für die Neubauten der Residenz unter Ludwig I. gerieten gegen 1835 - 40 die unwirtschaftlich arbeitenden drei Bronzemanufakturen in finanzielle Schwierigkeiten und stellten den Betrieb ein. 

Auch in London, Stockholm, Neapel, Rom, Madrid und St. Petersburg wurden in kleinen Serien oder als Einzelstücke Pendulen in Bronze gefertigt, ohne aber größere Verbreitung oder wirtschaftliche Bedeutung zu erlangen.

Das Pariser Vorbild blieb im 19. Jahrhundert, wie auch auf vielen anderen Gebieten der Mode und des Luxus, stets tonangebend.

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