. . .

Pendulen im „Style Empire"   7
©
Weltkunstverlag /  Dr. Hans Ottomeyer + Peter Pröschel   2003


Meisterwerke französischer Bronziers.

.

zu Empire-Pendulen
zu Groß-Uhren

zu Sammler-Ecke
Home Hanse

Zusammenfassung / Schlusswort

Die Geschichte der Pendule während des Empire und der Restauration, die sich davon nicht trennen lässt, ist geprägt von der Abkehr von handwerklicher Gestaltung und Produktionsweise und dem Übergang zu Großserien der Luxusindustrie, für die ein Bitte zum Vergrößern anklicken - 12. Pendule „Pallas Athene", Galle, Paris, für 1823 dokumentiert; Schloss Ehrenberg, Coburg professioneller Zeichner die Grundvorstellung lieferte. Die genau nach Plan gefertigten Teile gingen durch viele Hände, bevor die fertige Bronzearbeit mit Zifferblatt und Uhrwerk versehen werden konnte. Die additiven Strukturen der Herstellung, durch die Serienfertigung bestimmt, finden sich in der Formgebung wieder, bei der die präzise abgestimmten vorgefertigten Metallteile wie Bausteine zusammengesetzt wurden. 

Es ist schwer zu sagen, ob der Stil die Produktionsweise ermöglichte oder aber die Produktionsweise den Stil bestimmte, der die Pendulen in ihrer kohärenten Formgebung bei additiver Zusammensetzung auszeichnet.

Zum Schluss sei bemerkt, dass viele Pendulen des Empire stark gefährdet sind. Ursprünglich hatten die kleineren Uhren einen Glassturz, der in der Nut einer Sockelplatte ruhte. Bei größeren Uhren, für die Glas in erforderlicher Größe und Form nicht zur Verfügung stand, baute man kleine Glasvitrinen, die von Metallleisten zusammengehalten wurden. Damit waren die wertvollen Oberflächen der Uhr vor Staub und Feuchtigkeitsniederschlag aber auch anderen Beschädigungen zuverlässig geschützt.

Diese Glasstürze sind im Lauf der Zeit zerbrochen oder aus ästhetischen Gründen entfernt worden mit der Folge, dass Oxydation, vor allem aber die für die dann notwendige Reinigung verwendeten völlig ungeeigneten Metallpolituren die Vergoldung zerstören. Auch die Ziselierung wird beim Putzen überschliffen und verflacht. 

Ungeschützt aufgestellte Pendulen haben oft die nur aufgeschraubten Teile und Attribute durch Unachtsamkeit oder Diebstahl teilweise verloren und stehen als Ruinen da. Es wäre ein Anliegen, ein sicheres Restaurierungsverfahren für feuervergoldete Oberflächen zu entwickeln, vor allem aber die Pendulen wieder unter Glasstürze zu setzen, wie sie während des frühen 19. Jahrhunderts üblich waren.


Dieser Artikel erscheint im Vorgriff auf ein Buch*, das unter dem Titel: „Vom Glanz des Überflusses - Die Bronzearbeiten des Spätbarock und Klassizismus" in einem umfangreichen Katalog die wichtigsten Bronzegeräte vorstellt. Sachkundige Autoren vertiefen in eingefügten Aufsätzen die Kenntnis dieses vergessenen Genres und informieren über die wichtigsten Bronziers und ihr gesichertes Oeuvre, das über Pendulen hinaus Bronzearbeiten wie Kandelaber, Wandleuchter, Girandolen, Kaminböcke, Vasen, Schreibzeuge und Räuchergefäße umfasst.

*) erschienen 1986 >> Hans Ottomeyer / Peter Pröschel: Vergoldete Bronzen – Die Bronzearbeiten des Spätbarock und Klassizismus

<< zurück      weiter >>


zu Empire-Pendulen
zu Groß-Uhren

zu Sammler-Ecke
Home Hanse