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    6. Die 'Anwendung' der Sonnenuhr 
    (Schritte 2+3) bereits errechnet 
    Schritt 1: 
    Ermittlung der WOZ = wahre Ortszeit,abzulesen auf der Skala der Sonnenuhr, wobei die
    Minuten so genau wie möglich geschätzt werden. 
     (Schritt 2): 
    Bilden der Differenz zwischen dem Längengrad des eigenen Standorts (Burg Breuberg = 9
    Grad Ost) und des 15.Meridians Ost ( 15 - 9 = 6 ). Dieser Wert 6 ist ein dimensionsloser
    Faktor für Schritt 3 und wird als 'Zeitdifferenz' bezeichnet. 
    (Schritt 3): 
    Die Zeitdifferenz 6 wird mit 4 'Zeitminuten' multipliziert. Das Ergebnis ist die
    Zeitdauer, die die Sonne im Mittel vom Südstand am 15.Längengrad Ost bis zum Südstand
    am eigenen Standort braucht.  
    Schritt 4: 
    Das Produkt 24 'Zeitminuten' aus Schritt 3 nun der WOZ aus Schritt 1 hinzufügen. Dies
    ergibt die wahre Ortszeit am 15.Längengrad Ost. 
      
    Schritt 5: 
    Ablesen des Zeitausgleichs aus der Korrekturtabelle es 15.Längengrades: ohne Vorzeichen =
    Plus, Zahlen addieren) 
    Beim Datum die näherliegende Zeile nehmen: z.B. 2.Tag des
    Monats > Zeile Tag 1, 13.Tag des Monats > Zeile Tag 15 bzw. aufrunden: 7.Tag
    >Zeile Tag 10 nehmen  
    
      
        
          
            
              |   | 
              Jan | 
              Feb | 
              Mrz | 
              Apr | 
              Mai | 
              Jun | 
              Jul | 
              Aug | 
              Sep | 
              Okt | 
              Nov | 
              Dez | 
             
            
              | TAG | 
              M I N U T E N | 
             
            
              | 01 | 
              3 | 
              14 | 
              13 | 
              4 | 
              -3 | 
              -3 | 
              3 | 
              6 | 
              -1 | 
              -10 | 
              -16 | 
              -10 | 
             
            
              | 05 | 
              6 | 
              14 | 
              12 | 
              4 | 
              -4 | 
              -2 | 
              4 | 
              6 | 
              -2 | 
              -12 | 
              -16 | 
              -9 | 
             
            
              | 10 | 
              8 | 
              15 | 
              10 | 
              1 | 
              -4 | 
              -1 | 
              5 | 
              5 | 
              -3 | 
              -13 | 
              -16 | 
              -7 | 
             
            
              | 15 | 
              10 | 
              15 | 
              9 | 
              0 | 
              -4 | 
              0 | 
              6 | 
              4 | 
              -5 | 
              -14 | 
              -15 | 
              -4 | 
             
            
              | 20 | 
              12 | 
              14 | 
              8 | 
              -1 | 
              -4 | 
              1 | 
              6 | 
              3 | 
              -7 | 
              -15 | 
              -14 | 
              -2 | 
             
            
              | 25 | 
              13 | 
              13 | 
              6 | 
              -2 | 
              -4 | 
              2 | 
              6 | 
              2 | 
              -8 | 
              -16 | 
              -13 | 
              0 | 
             
           
         
       
     
    
      
        
         
       
     
      
    Schritt 6: 
    WOZ aus Schritt 4 mit dem Zeitgleichen-Tabellenwert verrechnen. Ergebnis : MEZ =
    Mitteleuropäische Zeit 
    Schritt 7: 
    Ermittlung der MESZ = Mitteleuropäische Sommerzeit :  
    MEZ + 1 volle Stunde  
      
    
      "Mach' es wie die
      Sonnenuhr: Zähl' die heit'ren Stunden nur" ....  
      in Schritt 6 oder 7, je nachdem sollte nun - auf eine Minute genau - die gemessene Zeit
      mit der Zeit der Armbanduhr übereinstimmen; in der Hoffnung, das diese richtig läuft und
      der Anwender nicht zu lange gerechnet hat .... 
     
      
     
    7. Schlußbemerkung 
    Die Sonnenuhr der Burg Breuberg wurde in den Sonnenuhrenkatalog der DGC, Deutsche Gesellschaft für Chronometrie
    e.V., Sonnenuhrenfachkreis aufgenommen, in deren Erstausgabe sie mangels Vorhandensein
    und Kenntnisnahme leider nicht aufgeführt wurde. Sie erhielt die Nummer 9574. 
    Als Einwohner der Stadt Breuberg ,Mitglied des
    Arbeitskreises Breuberg Museum und des Breuberg Bundes sowie im Sinne des leider Ende 1994
    verstorbenen Mit-Autors dieses Kataloges und langjährigen Leiters des DGC-Sonnenuhrenfachkreises,
    Herrn Hugo Phillip, war es mir ein Bedürfnis, nicht zuletzt auch wegen des ehemals für
    Turmuhren notwendigen Bezugs zu Sonnenuhren, die Rekonstruktion der Burg Breuberg
    Sonnenuhr in die Wege zu leiten und auch diesen Artikel zu schreiben. 
    Mögen die Besucher der Burg, Uhrenliebhaber,
    Sonnenuhren-Freaks etc. ihre Freude daran haben und auch ein Teil der Kunst unserer
    'Altvorderen' dadurch bewahrt werden. 
      
     
    Mein Dank gilt allen
    Beteiligten, die ich im Folgenden chronologisch aufführe : 
      - Herrn Ing. Vinzenz Philippi, Rehlingen-Siersburg, für die
        Re-Konstruktions Berechnungen
 
      - Herrn Dr. Wackerfuß, Ltr. Breuberg Bund, Groß-Bieberau
        für die Zustimmung zur Rekonstruktion
 
      - Herrn Werner Hartmann, Breuberg-Neustadt für die
        mehrmaligen Stein-Beschaffungsversuche
 
      - Herrn Riesinger, hessische Straßenbauverwaltung Bad König
        für den neuen (alten) Sandstein
 
      - Herrn Rainer Büchner und später Herrn Reinhold Horlebein
        beide Breuberg-Sandbach, für die Transporte des Steins 
 
      - Herrn Edwin Reuter und Herrn Johann Paul Steinmetzbetrieb
        Edwin Reuter, Breuberg-Sandbach für die fachmännische und handwerkliche Bearbeitung
 
      - Herrn Friedlieb Wießmann, Breuberg-Neustadt für die
        Koordination innerhalb der Firma Pirelli
 
      - Herrn Kai Friedrich, Höchst-Pfirschbach für das CNC
        Programm und Anfertigung des Schattenwerfers 
 
      - meinen 'Mitstreitern' vom Arbeitskreis Breuberg Museum: 
 
        Heinrich Helm ,Breuberg-Hainstadt, und Horst Kunschak, Breuberg Rai-Breitenbach, für
        verschiedenste Beratung und Mithilfe ... bis zum 'Setzen' der Sonnenuhr ! 
     
      
     
    Christian Borck, Breuberg, im Oktober
    1995, und Nachträge 1999 
    Historian Horological, Ritzert Turmuhrenforschung 
    Mitglied DGC, Turmuhren Fachkreis  
    Associate BHI, British Horological Institut 
      
    Für weitere Informationen wende Dich bitte an
    : Christian Borck   |