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Der Zeitglockenturm und sein astronomisches Werk 1
© Maja Kaeser/Uhrmacherschule Solothurn


Ausgefallene Turmuhren in Bern und Solothurn
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Anmerkung:
Dieser Artikel ist im Rahmen der Ausbildung an der Uhrmacherschule Solothurn (auch Zeit-Zentrum genannt) entstanden und beinhaltet eine Beschreibung des Zeitglockenturms von Bern sowie Untersuchungen zum Uhrwerk der astronomischen Uhr im Zeitglockenturm von Solothurn, welcher weniger bekannt ist als der weltberühmten 'Zytglogge' in Berns Altstadt, aber trotzdem ein interessantes Uhrwerk und ein sehenswertes Uhrenspiel besitzt. Geschrieben hat den Artikel Maja Kaeser, die 1998 ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hat.
 

Dieser von Maja Kaeser übernommene Artikel wurde mit freundlicher Unterstützung von Herbert Schmon bezüglich der Texte und Abbildung jetzt aktuell in 6/2005 korrigiert.  Herbert Schmon hat darüber hinaus einige seiner Bilder des Zytglogge-Turms in Bern zur Verfügung gestellt. Zum Fotoshooting ist er extra mit dem ersten Frühzug nach Bern gefahren, denn die entsprechende Fassade ist nur am früheren Vormittag von der Sonne beschienen. Insofern bitte ich sein Copyright zu beachten. Bei Bilderwünschen bitte Herbert direkt anfragen.

Gleichzeitig wurde von http://www.g26.ch/berninfo_zeitglockenturm.html einige Texte zum Berner Turm übernommen und der Artikel damit ergänzt. Ich denke, dass ist durchaus im Sinne von Bern - der Hauptstadt mit Charme.

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Die Uhr im Zytglogge-Turm Bern

back.gif (1930 Byte)Einführung

Der Zytglogge-Turm wurde im frühen 13. Jahrhundert als Stadttor gebaut.  Der historische Uhrenturm ist einer von Berns berühmtesten Wahrzeichen und ist für Besucher geöffnet. Die faszinierende Eigenschaften schließen das Figuren-Spiel und die astronomischen Uhr mit ein, die in 1530 gebaut wurde.

Der Zeitglocken ist Berns mittelalterlicher Wehrturm mit berühmter astronomischer Spieluhr. Bern wurde bereits im Mittelalter dreimal erweitert. Die erste Erweiterung reichte bis zum heutigen Zeitglocken, der zwischen 1218 und 1220 erbaut und im Mittelalter zweimal erhöht wurde.

Die Außenerscheinung des Turms wird von den Elementen des spätbarocken Umbaus dominiert. Das grosse Zifferblatt wird gerahmt von einem den Beginn der Zeit darstellenden Wandbild von Viktor Surbeck von 1930. Das 1530 von Kaspar Brunner geschaffene Uhrwerk zählt zu den ältesten Großuhren der Schweiz. Der Stundenschläger, beide Turmuhren, Figurenspiel und astronomische Uhr werden von einer gemeinsamen Mechanik angetrieben. Die Kalenderuhr zeigt Tageszeit, Wochen- und Monatstage, den Monat selbst, Tierkreis und Mondphasen an.

Der krähende goldene Hahn und der Sanduhrmann stammen wie auch der Hans von Thann genannte vergoldete Stundenschläger von 1530. Der Bärenreigen und der schellenschlagende Narr sind Zutaten von 1610 und 1642. Die Anordnung der Figuren gehen auf den Umbau von 1770-1771 zurück.

 

Der Zeitglockenturm

Wie kein zweites bernisches Bauwerk stand früher der Zeitglockenturm - oder der Zytglogge, wie man ihn seit altersher kurz nannte - im Mittelpunkt der Stadt Bern. Er war in jeder Beziehung das massgebende Gebäude Berns: seine Turmuhr war die Hauptuhr der Stadt, nach der sich alle andern zu richten hatten, längst bevor es eine Bahnzeit oder Radiozeit gab. Vom Zeitglockenturm aus wurden die Wegstunden gemessen, und auf ihn beziehen sich die Stundensteine an den Kantonsstrassen. In seinem Tordurchgang sind die Längenmasse, früher Elle und Klafter, heute noch Meter und Doppelmeter, als Urmasse zur öffentlichen Kontrolle und als Vorbilder angebracht. An der Wand des Tordurchganges wurden und werden heute noch alle offiziellen Verordnungen und Erlasse angeschlagen.

Der Zeitglockenturm stand gleichsam mitten unter dem Volke. Weder das Rathaus noch das Münster waren in ähnlicher Weise im Mittelpunkt des öffentlichen Geschehens. Sie hielten sich vielmehr in einer gewissen respektheischenden, vornehmen Distanziertheit, während der Zytglogge täglich und stündlich zum Volke sprach.

Der Turm bildete ursprünglich den Abschluss der ältesten bernischen Stadtanlage, jener Stadt Bern, die Herzog Berchtold V. von Zähringen im Jahre 1191 gründete. Sie erstreckte sich von einem heute verschwundenen Tor und Graben, unten an der Gerechtigkeitsgasse, bis zu dem tiefen, jetzt vollkommen aufgefüllten Graben, der anstelle des Kornhaus- und Theaterplatzes die damalige Stadt nach Westen begrenzte.

In seinem Mauerkern ist der Turm zweifellos das älteste Bauwerk der Stadt, seien inneren Mauerteile stammen noch aus dem 12. Jahrhundert. Wie die meisten frühen Stadttürme war er ursprünglich stadteinwärts offen. Die Grundmauern sind über drei Meter dick. Beim grossen Stadtbrand im Jahr 1405 brannte der Turm aus. Nach diesem Brand wurde auch die vierte, stadtseitige Mauer aufgebaut.

Die 1405 gegossenen Turmglocke musste ursprünglich noch von Hand angeschlagen werden, um die Stunden zu verkünden. 1530 entstand dann jene kunstvolle astronomische oder Kalenderuhr, welche zu jeder Stunde Sonne, Mond, Sternbilder und Planetenstellung, dazu Monat, Tag und Wochentag anzeigt. Gleichzeitig wurde das muntere Spielwerk geschaffen, das heute noch eine gern und oft besichtigte Sehenswürdigkeit unserer Stadt ist. Vier Minuten ehe die Stunde schlägt, kräht ein Hahn, dann schellt ein in einer Nische sitzendes Narrenmännlein an zwei über ihm hängenden Glöcklein, indem es seinen Oberkörper hin und her dreht. hernach bewegt sich im unteren Teil der Nische ein Umzug bewaffneter Bären, aus dem Innern des Turmes heraustretend und wieder dahin verschwindend.

Den Zug eröffnen zwei aufrecht schreitende Bären, in den schwarzroten Stadtfarben als Trommler und als Pfeifer. Darauf folgt der Hauptmann, ein gepanzerter Reiter mit dem Schwert in der Hand; danach ein gravitätisch auftretender Bär mit einer Krone auf dem Haupt, wohl die bernische Staatsmacht darstellend; dann erscheinen drei weitere Bärlein, die Wache oder Militärmacht, das erst mit Harnisch und Schwert und das dritte bewaffnet mit Schwert und Spiess. Der seitlich postierte Hahn kräht zum zweiten Male und hebt leicht die Flügel. Jetzt dreht der bärtige Vater eine Sanduhr, die er in seiner Rechten hält und zählt die Stundenschläge, die eine überlebensgrosse Rittterfigur in vergoldeter Rüstung, zuoberst im Turmhelm, mit einem Hammer an die grosse Glocke schlägt. Ein stehender Löwe dreht aufmerksam sein Haupt, als höre er zu.

Die Westseite ziert ein grosses allegorisches Gemälde von Victor Surbek, den Sensemann Chronos, das Symbol der vergänglichen, flüchtigen Zeit, und die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies darstellend. Darunter erinnert eine schlichte Marmortafel mit lateinischen Worten an den Stadtgründer:

BERCHTOLDS V. DUX ZAERING
RECT. BVRGVND VRBIS CONDITOR
TVRIM ET PORTAL FECIT
A. CHR. MCXCI
EA RENOVATA MDCCLXX

 

Aus der Geschichte des Zytgloggeturms

1191 bis ca. 1350
Gründung Berns durch Herzog Berchtold V von Zähringen. Der heutige Zytglogge wird Haupttor und gleichzeitig Wehrturm der ummauerten Stadt. In den nächsten 150 Jahren wächst Bern über den Käfigturm hinaus bis zum Christoffelturm: Der Zytglogge hat damit als Wehranlage ausgedient. Er wird zu einem Turmhaus aufgestockt und dient nun bis zum großen Stadtbrand (1405) als Gefängnis.

ab 1405
In der Renovation nach dem Stadtbrand wird dem Turm erstmals eine Uhr mit Schlagwerk eingebaut -Zytglogge ...

1500 - 1600
In diesem Jahrhundert verwandelt man den wuchtigen, etwas düsteren Mauerklotz durch einschneidende Umbauten in einen zierlich ausgeschmückten, hochragenden Stadtturm; der neuen Uhranlage (1530) fehlen weder Kalenderuhr noch astronomische Uhr noch Spielwerk und Stundenschläger.

1700 - 1800
Im Durchgang werden - nebst Leinwandmalereien - auch die bernischen Grundmasse untergebracht. Nach spätbarocken Umbauten von 1770/71 - altersbedingte Schäden drängen eine Gesamtrenovation auf - erscheint der Zytglogge, hochragendes Denkmal der Stadtgeschichte, nun völlig integriert in seiner Umgebung.

1929 - Gegenwart
Die Renovation von 1929/30 hat bis heute ihre Spuren hinterlassen: Ein vereinheitlichender Ölfarbanstrich beeinträchtigt stark die plastische Wirkung des Turms. Den einzigen akzeptablen Beitrag bildet Victor Surbeks Fresko Beginn der Zeit.

Der Turm

1218 - 1220
Wehrturm: Dreiseitige, stadtseitig offene Mauerschale mit Wehrplatte und Brustwehr. Verteidigungsgeschoss über Tor. Erschließungssystem unbekannt.

1270 - 1275
Aufstockung um rund 7 m. Schutz der Wehrplatte durch eine 2 m hohe Brustwehr mit je 4 Öffnungen auf der West- und Ostseite.

1344 - 1346
Der Turm wird als Gefängnis eingerichtet und mit einem Helm von unbekannter Form gedeckt. Möglicherweise Schließung der offenen Nische auf der Ostseite durch eine Wand in Rieg- oder Holzkonstruktion.

1405
Umfassende Renovation nach dem Stadtbrand: Massive Schliessung der Ostseite. Auf der nun ausgebauten Wehrplatte Räume für den Feuerwärter und die Stadttrompeter. Erschliessung über hölzerne Aussentreppe.

1467 - 1483
Neuer Turmabschluss: Ueber der Brustwehr Kranzgesims, das eine 1.20 m hohe Attika trägt. Erkerartige Ecktürmchen mit Spitzhelmen, neuer Turmhelm und neue, heute noch bestehende Erschliessung durch polygonalen Treppenturm.

1770/71
Spätbarocke Fassadenverkleidung. Spielerker zu Nische reduziert. Dach mit neuer, ausladender Aufschieblingskonstruktion.
Im Innern Blocktreppen ab 2. Obergeschoss Westwand.

 

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Astronomische Uhr in Bern

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Der Zytglogge-Tum in Bern
Geschichtlicher Rückblick

Um die Wende des 13. und 14. Jahrhunderts mussten die Nachtwachen verstärkt werden. Es wurde daher zum allgemeinen Interesse, eine unveränderliche Zeiteinteilung zu haben. Bis anhin wurde die Zeit an Sand- und Wasseruhren abgelesen. Es erforderte zuverlässige Wächter die die Uhren immer drehten, wenn sie abgelaufen waren. Zusätzlich nahmen auch die Wettereinflüsse wie Hitze und Kälte dieser Zeitmessung ihre Genauigkeit. Es bedurfte also einer neuen Art, die Zeit zu Bestimmen. Es wurden die ersten Turmuhren gebaut.

 

 
  Auch Solothurn erhielt im Jahre 1454 eine öffentliche Uhr mit einem astronomischen Uhr einem Gehwerk, einem Stunden- und Viertelstundenschlagwerk. Glockenschläger. Dem Wächter des Zeitglockenturms stand zur Verkündung der Stunden keine mechanische Uhr zur Verfügung sondern er las die Zeit an einer Sonnenuhr ab. Diese Horizontalsonnenuhr, die sich auf der Südseite des Turmes befindet, bestimmte also die Uhrzeit in Solothurn. Da sich die Erde nicht mit gleichförmiger Geschwindigkeit um die Sonne dreht, entsteht zwischen der Wirklichen Sonnenzeit und einer richtiggehenden Uhr ein Unterschied.

Aber auch die Turmuhr selbst hat nicht einen beständigen Gang. Zusammen mit der mechanischen Unvollkommenheit und den Witterungseinflüssen war es zeitweise erforderlich die Turmuhr wöchentlich zu richten.

Im Jahr 1543 bot sich der Uhrmacher Lorenz Liechti aus Winterthur an, anstelle der alten eine neue Turmuhr zu bauen. Im Dezember 1543 fand eine Besprechung statt, zwischen dem Rat der Stadt und Lorenz Liechti. Sie verfassten einen Vertrag, die Beyelschrift, den Liechti einging. Innert Jahresfrist, musste er also eine Turmuhr bauen mit Gehwerk, Stundenschlagwerk und Viertelstundenschlagwerk. Zudem verlangte die Stadt ein gewöhnliches Stundenzifferblatt und ein Astronomisches.

Liechti baute das neue Werk nicht ein. Die Beyelschrift schrieb vor, dass alle Kosten die entstehen dem Uhrmacher zufallen. Der Rat also von Solothurn überwies die Aufgabe nun der Witwe Liechtis. So beauftragte sie ihren Sohn und den Uhrmacher von Schaffhausen nach Solothurn zu gehen und die Uhr aufzurichten. Der Uhrmacher Habrecht von Schaffhausen verbesserte die Mechanik der Uhr. Ende 1545 richtete dieser die Uhr mit dem Figurenspiel definitiv auf.

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Das Uhrwerk

Das Uhrwerk steht auf einer hölzernen Konsole von 48 cm Höhe, 1,98 m Länge und 1.30 m Tiefe. Es handelt sich um eine grosse Hand geschmiedete Turmuhr mit gotischer Verzierung und dekorativen Radspeichen an der grossen Schlossscheibe.Der Aufzug erfolgt durch einen Steckschlüssel. Die Masse der Turmuhr betragen 1.63m auf 1.10m bei einer Höhe von 1.82m.

Das Gehwerk setzt sich aus drei Rädern zusammen, dem Walzenrad mit 98 Zähnen dem Zwischenrad mit 60 Zähnen und dem Ankerrad mit 26 Zähnen.

 

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Die Hemmung

Die Hemmung zeigt eine bemerkenswerte Bauart nach Chevallier de Bethume. Alle Zähne des Steigrades sind einzeln gehärtet und mit Stiften eingesetzt. Die Ankerpaletten befinden sich an zwei parallel laufenden Wellen, die mit Gegengewicht funktionieren. Die Hemmung des ,,Zytglogge" ist eine rückführende Hemmung die Nikolaus Pfluger 1755 anstatt der vorherigen Waaghemmung einbaute.

Der Name Nikolaus Pfluger ist auf dem Ankerrad eingraviert. Er betreute die Uhr 30 Jahre lang, von 1739 bis 1769.

 

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Das Pendel

Das Pendel ist rechterhand des Uhrwerkes an der Decke befestigt, und hat eine Länge von 4.17 Meter. Es geht durch eine Oeffnung im Boden und schwingt im Pendelschrank ein Stock tiefer weiter. Die Pendellinse besteht aus drei Teilen aus Blei und wiegt insgesamt 78 Kilogramm. Die Pendelaufhängung erfolgt durch eine Schneide. Die Pendelführung ist direkt hinter der Eingangspalette der Hemmung, auf der selben Welle wie die Palette befestigt und kann anhand einer Klemmschraube an der Pendelstange verstellt werden. Dadurch kann der Auslöseweg der Hemmung reguliert werden. Die Schwingungsweite des Pendels beträgt 11 Grad.

 

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Der Gewichtsaufzug

Der Gewichtsaufzug erfolgt über eine Kurbel die auf einen Vierkant gesteckt wird. Auf der Welle, deren Ende der Vierkant bildet, ist ein verschiebbares Hohltrieb. Dieses Aufzugstrieb greift in das Kronrad der Walze ein. Auf der Walze ist das 8mm starke Gewichtszugseil aus Hanf aufgewickelt. Das Zuggewicht ist ein 30 Kilogramm schwerer Zylinderförmiger Kalkstein. Das Gewicht hängt an einem Flaschenzug und hat eine Fallhöhe von 13,20m, das erlaubt eine Gangdauer von 30 Stunden. Ganz abgelaufen, braucht es 135 Kurbeldrehungen bis zum Vollaufzug. Um während dem Aufzug ein Stillstand des Gehwerkes zu vermeiden, kann ein Hebel ins Walzenrad geschoben werden. Mit Hilfe des auf der anderen Seite befestigten Zuggewichts vermag der Hebel das Walzenrad in Bewegung zu halten. Im Walzenrad befinden sich zwei Klinkenräder die zur Positionierung nach dem Aufzug gedacht sind.

 

 

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Das Viertelstundenschlagwerk

Es schliesst an das Gehwerk an. Das Viertelschlagwek schlägt den ersten Viertel mit einem Schlag, den Zweiten mit zwei, den Dritten mit drei und den Vierten mit vier Schlägen. Das ergibt 120 Schläge in zwölf Stunden. Da das Viertelschlagwerk mehr Arbeit zu verrichten hat, ist auch sein Gewicht höher, ganze 102 Kilo Kalkstein treiben es an. Wird das Schlagwerk ausgelöst, wird der Schlag über Zughebel, Drähte und eine Wechselwelle zum Hammerwerk geleitet. Der Schlaghammer wird gehoben, wenn der Hebearm des Schlaghammers von der Heberolle des Walzenrades abfällt. Durch diese Bewegung und sein Gewicht von 15 Kilo gibt der Schlaghammer die Schläge auf die Glocke ab. Das Hammerwerk wurde 1890 von Fr. KuIh erneuert.

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Das Stundenschlagwerk

Es schliesst an das Viertelschlagwerk an. Das Stundenschlagwerk hat die grösste Arbeit zu verrichten. Wegen dem hohen Hammergewicht und der Bewegung des Oberkörpers des Glockenschlägers bei jedem einzelnen Schlag braucht es auch ein Zuggewicht von 129 Kilo. Das Stundenschlagwerk besitzt einen grossen Windflügel zur Verzögerung des Schlages. Die Schlossscheibe mit ihren 78 Zähnen dreht sich einmal in 12 Stunden. Die Auslösung des Stundenschlagwerkes erfolgt über das Viertelschlagwerk. Der Schlag wird über zwei Wellen und Hebel zur Schlossscheibe geführt und dort ausgelöst. Der Windfang dreht und der Schlag wird auf die Glocke abgegeben. Bei einem Schlag fällt eine Nase in die Schlossscheibe, sind es mehrere wird das stoppen des Schlagwerkes verzögert und die Nase fällt erst nach entsprechender Schlagzahl in die Schlossscheibe und stoppt das Werk. Die Stunden werden vim Glockenschläger auf die Glocke abgegeben. Er wurde gleichzeitig mit dem Turm erbaut. Seine Rüstung wurde beim errichten der Automatengruppe erneuert. Der Schlaghammer wiegt 25 Kilogramm.

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