Elektrische Uhrenanlagen
bestehen grundsätzlich aus den vier Komponenten
- Hauptuhr
- Nebenuhr(en)
- Leitungen
- Stromquelle
Die Hauptuhr hat ein eigenes Uhrwerk und
liefert über elektrische Leitungen an die Nebenuhren elektrische Impulse. Diese Impulse
schalten alle Nebenuhren, normalerweise jede Minute, um einen Schritt weiter. Die
Stromquelle ist das öffentliche Stromnetz mit Trafo und Gleichrichter, ein Akku oder ein
mechanisch betätigter Induktor bzw. Kombinationen davon.
Aus diesem faszinierenden Gebiet ist
unbestritten die Hauptuhr der interessanteste Teil. Die älteren mechanischen Pendeluhren
mit elektrischem Aufzug wurden von den Pendulenwerken abgeleitet, wobei das Schlagwerk
durch einen Mechanismus zur Erzeugung der Weiterschaltimpulse umfunktioniert wurde (z.B.
"Alte Hauptuhr" von Siemens & Halske). Über ein Differentialgetriebe wurden
mit ein- und demselben Gewicht sowohl das Gehwerk wie auch das Schaltwerk angetrieben.
Diese Anordnung wurde später auch bei moderneren Konstruktionen übernommen (Moser-Baer,
Inducta).
Ein enormer Vorteil des direkten
Pendelantriebs liegt in der Kraftübertragung. Bei einer Gewichts- oder Federuhr steht
jeweils das ganze Getriebe, vom Großbodenrad bis zum Hemmungsrad unter der ganzen
Belastung. Bei jeder Pendelhalbschwingung wird über das ganze Räderwerk das Hemmungsrad
und das Pendel angetrieben und wieder angehalten. Alle Lagerzapfen sind immer voll
belastet. Beim direkten Pendelantrieb werden nur über das Klinkensystem die Zeiger und
die Weiterschaltkontakte betätigt. Die Antriebskraft kommt vom Pendel selbst und wird
nicht via Räderwerk übertragen. Es sind praktisch keine Lagerdrücke vorhanden.
Die genausten Hauptuhren haben ein 1m-Pendel für eine Halbschwingungsdauer von 1
Sekunde. Gebräuchlich sind auch die 3/4-Sekunden-Pendel mit einer Länge von um die 60 cm
und für kleinere Modelle das 1/2-Sekunden-Pendel mit einer Länge von ca. 25 cm.